Mann greift mit beiden Händen in einen Pelletsack.

Wohnen | Ratgeber

Pellets kaufen: Kosten, Lagerung, Qualitätsunterschiede


Wann ist die richtige Zeit, um Pellets zu kaufen? Mit welchen Kosten muss man rechnen? Und wie erkennt man qualitativ gute Holzpellets? Diese Fragen beantworten wir euch in diesem Ratgeber.

  1. Pellets kaufen: Was kosten Holzpellets?
  2. Pellets kaufen: Wie werden Pellets geliefert?
  3. Pellets kaufen: So lagert ihr Pellets richtig
  4. Qualitätsunterschiede beim Kauf von Pellets

Pellets kaufen ist eigentlich keine große Sache. Trotzdem: Ein paar Grundkenntnisse über die Holz-Presslinge sind hilfreich. Vor allem dann, wenn es um den richtigen Zeitpunkt zum Kaufen geht. Wann der ist, was Pellets kosten und welche qualitativen Unterschiede es gibt, das erfahrt ihr hier.

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Pellets kaufen: Was kosten Holzpellets?

Wer mit einer Pelletheizung oder einem Pelletofen heizt, der setzt auf einen kostengünstigen Energieträger. Denn durch die CO2-Abgabe auf Heizöl und Erdgas verteuern sich die fossilien Energieträger. Das macht die ohnehin günstigeren Pellets noch attraktiver. Das zeigt auch folgende Grafik:

Brennstoffkosten in Deutschland für Gas, Heizöl und Pellets im Vergleich (Stand: Dez. 2020)

Infografik zu Brennstoffkosten in Deutschland für Gas, Heizöl und Pellets im Vergleich

In Bezug auf die Energiekosten pro Kilowattstunde ist das Heizen mit Pellets also günstiger als mit Gas oder Öl. Holzpellets als nachwachsender Rohstoff sind von der CO2-Abgabe ausgenommen. Der preisliche Abstand könnte in Zukunft also noch größer werden. Aber natürlich sind auch Pellets saisonalen Preisschwankungen unterworfen. Stellt sich also die Frage: Wann ist der beste Zeitpunkt, um Pellets zu kaufen?

Nun könnte man ja meinen, dass – ähnlich wie beim Öl – der Kauf von Pellets dann am günstigsten ist, wenn die Heizung gar nicht gebraucht wird. Also im Sommer. Das stimmt auch. Allerdings sind die Preisunterschiede geringer, als viele denken.

Wie die Zahlen des Deutschen Pelletinstituts (DEPI) zeigen, sind Holzpellets im Sommer zwar übers Jahr gesehen billiger. Gerade 2020 war die Preissteigerung im Vergleich zum Winter aber nur marginal.

So erhöhte sich im letzten Jahr der bundesweite Preis von Pellets pro Tonne (beim Kauf von sechs Tonnen) vom Tiefststand im August zum Dezember 2020 nur um 9,50 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung von nur 4,25 Prozent. Zum Vergleich: Beim Tiefststand Anfang November kostete der Liter Heizöl rund 38,7 Cent (bei einer Abnahme von 3.000 Litern). Ende Dezember waren es dann 57,2 Cent. Preissteigerung: fast 48 Prozent (Quelle: tecson.de).

Pellets kaufen: Bundesweite Pelletpreise 2020 pro Tonne

Die Pelletpreise 2020 bei einer Abnahme von 6 Tonnen:

Bundesweiter Pelletpreis 6 Tonnen (t) / Quelle: Deutsches Pelletinstitut GmbH, Januar 2021
MonatPreis pro t in Euro
Januar262,03
Februar261,61
März256,66
April245,94
Mai230,22
Juni228,02
Juli225,34
August223,72
September223,37
Oktober227,36
November229,82
Dezember233,23

Aber nicht nur die Jahreszeit bestimmt den Pelletpreis. Auch regional gibt es Unterschiede. Der Kaufpreis von Holzpellets hängt unter anderem auch davon ab, wie groß die Waldflächen in der näheren Umgebung sind, wie viele Pellethändler es gibt, wie lang die Lieferwege sind und natürlich wie hoch die Nachfrage ist.

Trotzdem: Auch wenn es regionale Unterschiede gibt, sind die Preisdifferenzen nicht allzu hoch, wie ihr hier seht.

Pellets kaufen: Regionale Pelletpreise pro Tonne

Die regionalen Pelletpreise bei einer Abnahme von 6 Tonnen:

Regionaler Pelletpreis in Deutschland bei einer Abnahme von 6 Tonnen / Quelle: Deutsches Pelletinstitut GmbH (DEPI)
Monat / JahrRegion SüdRegion MitteRegion Nord/Ost
 (Bayern, Baden-Württemberg, Saarland)(Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)(Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein)
November 2020225,91 Euro pro Tonne231,24 Euro pro Tonne235,18 Euro pro Tonne
Dezember 2020229,58 Euro pro Tonne233,51 Euro pro Tonne237,72 Euro pro Tonne
Januar 2021235,70 Euro pro Tonne236,63 Euro pro Tonne244,74 Euro pro Tonne

Die ständig aktualisierten bundesweiten und regionalen Durchschnittspreise für Holzpellets findet ihr auf der Website der Deutschen Pelletinstitut GmbH (DEPI).

Radlader schüttet einen Berg von Sägespänen in einem Pelletwerk auf.
Der Preis von Pellets hängt auch davon ab, wieviel vom Rohstoff Sägespäne regional verfügbar ist.

Fazit zu den Pelletpreisen

Wie jeder andere Rohstoff unterliegen auch Pellets Preisschwankungen, die von verschiedenen Faktoren abhängig sind. Der beste Zeitpunkt, Pellets günstig zu kaufen, ist zwischen Mai und Juni.

Allerdings sind die Preisausschläge nach oben (und unten) lange nicht so stark wie bei fossilen Energieträgern. Durch deren gewollte Verteuerung über die CO2-Abgabe wird sich der Preisvorteil der Pellets noch verstärken.

Pellets kaufen: Wie werden Pellets geliefert?

Ihr könnt Holzpellets in Säcken kaufen. Das ist allerdings nur dann wirklich praktikabel, wenn ihr nur kleine Mengen (zum Beispiel für den Pelletofen) benötigt.

Üblicherweise erfolgt die Lieferung loser Pellets so ähnlich wie bei einer Ölheizung: Ein Silofahrzeug (= Tankwagen) fährt direkt vor eure Haustür. Mit Hilfe eines Befüllschlauchs werden die Holzpellets dann staubarm und sauber in das Pelletlager eingeblasen. Laut dem DEPI reichen im Durchschnitt drei bis fünf Tonnen an Pellets aus, um ein Einfamilienhaus ein Jahr lang zu beheizen.

Pellets kaufen: Mann hält Schlauch an einem Pellet-Tankwagen.
Üblicherweise werden Pellets über einen Tankwagen in den Lagerraum eingeblasen.

Pellets kaufen: So lagert ihr Pellets richtig

Pellets kaufen ist die eine Sache, Pellets lagern eine andere. Egal, ob ihr die Presslinge als Sackware kauft oder per Laster einblasen lasst: Damit die Presslinge optimal verbrennen, brauchen sie einen gut geplanten Lagerort. Der muss vor allem folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Abdichtung gegenüber dem Wohn- und Arbeitsbereich
  • Ausreichende und fachgerechte Belüftung
  • Umfassender Brandschutz
  • Gute Erreichbarkeit
  • Trockene Umgebung

Im Prinzip habt ihr vier Möglichkeiten zur richtigen Lagerung von Pellets:

  • Pellettank: Meist ein Tank aus verzinktem Stahlblech, analog zum Öltank.
  • Pelletlageraum: Ein Lagerraum im Haus, ähnlich wie früher der Kohlenkeller.
  • Sacksilo: Frei aufstellbare Konstruktion, bei der ein (Gewebe-)Sack in ein Gestell gehängt wird.
  • Erdtank: Unterirdischer Tank mit einem vakuumbetriebenen Entnahmesystem.

Welche Variante für euch die richtige ist, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Dabei spielen der Platz, der Transportweg und die Sicherheit eine große Rolle. Mehr zum Thema Pelletlagerung findet ihr in unserem Artikel "Pelletheizung: Alles über Kosten, Vorteile & Nachteile". Oder ihr schaut in die Broschüre zur Lagerung von Holzpellets des DEPI.

Wofür ihr euch auch entscheidet, ohne einen Fachmann könnt ihr den Lagerraum nicht planen. Dafür hat die korrekte Lagerstätte aber einen unschätzbaren Vorteil: Unter optimalen Lagerbedingungen sind Pellets unbegrenzt haltbar und verfeuerbar.

Pelletheizkessel mit Pellet-Gewebesack.
Pelletheizkessel (hier ein Modell aus der Pelletti-Serie von Paradigma) mit Pellet-Gewebesack.

Qualitätsunterschiede beim Kauf von Pellets

Wie effizient Pelletheizung oder Pelletofen arbeiten, hängt auch von der Qualität der Pellets ab. Größe, Festigkeit, Feuchtigkeit – das alles kann den Heizwert eines Presslings bestimmen.

Damit sich Heizungsbesitzer sicher sein können, dass die gekauften Pellets von gleichbleibend hoher Güte sind, gibt es zwei wichtige Zertifizierungen:

  • DIN EN 14961-2: Hinter der DIN EN 14961-2 verbirgt sich die europaweit gültige Norm für die Klassifizierung von Holzpellets. Diese Norm teilt die Holzpellets in drei Stufen: A 1, A 2 und B. Während B-Pellets nur für die industrielle Nutzung gedacht sind, könnt ihr die A1- und A2-Presslinge auch zuhause verfeuern. Üblicherweise wird aber der Kauf von A 1-Ware empfohlen, da diese mit einem niedrigen Wasser- und Aschegehalt den höchsten Qualitätsanforderungen entspricht.
  • ENplus: ENplus ist ein Zertifikat, das (momentan) von 13 nationalen Pelletverbänden vergeben wird. Das ENplus-Siegel geht dabei noch über die EU-Norm hinaus. So wird hier zwar auch die Einteilung in die drei Qualitätsstufen übernommen. Die Anforderungen sind aber noch strenger. Darüber hinaus bewertet ENplus aber noch die gesamte Lieferkette von der Produktion über den Handel bis zur Lieferung in das Lager des Nutzers. Der Gedanke dahinter: Nur die Prüfung des gesamten Prozesses garantiert eine einheitliche und hohe Qualität der Pellets. Wer es genau wissen will, findet hier die Eigenschaften der Pellets für die ENplus-Zertifizierung.
Sack mit Pellets und dem ENplus-Siegel.
Zertifizierter Pellet-Sack mit ENplus® Logo, der Firmen-ID (Ländercode + 3 Ziffern) des zertifizierten Unternehmens und der Angabe der Qualitätsklasse.

Der Pelletkauf ist natürlich nur ein Teilaspekt. Grundsätzlich sind aber sowohl die dahinter stehende Technik als auch die Preise interessant für alle, die sich nach alternativen Heizformen umsehen. Wenn ihr euch für eine Pelletheizung erwärmen könnt, dann lest dazu gern auch diesen Artikel:

Quellen: Preis und Wirtschaftlichkeit von Pellets

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