Solarthermieanlage auf dem Dach eine Einfamilienhauses

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Solarthermie Kosten: Solaranlage kaufen oder nicht?


Solarthermische Anlagen gewinnen Wärme aus Sonnenlicht. Mit einer Solaranlage könnt ihr Heizkosten sparen. Zunächst muss die Anlage aber erst einmal finanziert werden. Wir erklären, worauf ihr in puncto Kosten achten müsst und wie ihr mit Fördermitteln sparen könnt.

  1. Was kostet eine Anlage für Solarthermie?
  2. Solarthermieanlage für Warmwasser oder auch für die Heizung?
  3. Welche Betriebskosten fallen bei Solaranlagen an?
  4. Kosten für Solarthermie: Wie hoch sind die Wartungskosten?
  5. Ab wann rechnet sich die Anschaffung einer Solarthermieanlage?
  6. Kosten für Solarthermie: Welche Fördermittel gibt es für Solarthermieanlagen?

"Lohnt sich das denn?" Diese Frage stellt ihr euch sicherlich, wenn ihr über die Anschaffung einer Solarthermieanlage nachdenkt. Denn auch wenn ihr übers Jahr gesehen Heizkosten einspart: Erst einmal müsst ihr mehrere Tausend Euro für eine Solaranlage hinblättern. Und das ist nicht die einzige Frage, mit der ihr euch beschäftigen solltet. Solarthermieanlage kaufen oder nicht? Wir erklären, welche Kosten beim Kauf einer Anlage für Solarthermie anfallen und wie ihr mit Fördermitteln sparen könnt.

Was kostet eine Anlage für Solarthermie?

Die Kosten einer Anlage für Solarthermie hängen von verschiedenen Faktoren ab: Soll die Anlage nur zur Warmwasserbereitung dienen oder auch die Heizung unterstützen? Wie groß ist euer Warmwasser- und Heizbedarf? Welche Kollektoren sollen es sein und welche Art von Solarspeicher?

Die Solarkollektoren übernehmen die wichtigste Aufgabe der Solarthermie-Anlage. Sie fangen das Licht der Sonne auf und gewinnen daraus thermische Energie. Zur Wahl stehen Flach- und Vakuumröhrenkollektoren. Während Flachkollektoren mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis oft die Vorzugsvariante sind, gewinnen die teureren Vakuumröhrenkollektoren bei gleicher Fläche mehr Wärme. Sie lohnen sich immer dann, wenn die Solarthermieanlage hohe Temperaturen benötigt oder Ausrichtung und Neigung des Daches nicht optimal sind.

Die Kosten für die Solarkollektoren liegen bei rund 400 Euro pro Quadratmeter für Flachkollektoren. Für Vakuumröhrenkollektoren müsst ihr mit mehr als 600 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Vakuumkollektoren in Röhrenform
Vakuumkollektoren in Röhrenform sind zwar teurer, gelten aber als leistungsfähiger.

Eine weitere wichtige Komponente ist der Solarspeicher. Dieser nimmt die thermische Energie auf, wenn sie zur Verfügung steht, und gibt sie bei Bedarf zeitversetzt wieder ab. Je nach Einsatzgebiet unterscheidet man dabei Brauchwasser- und Pufferspeicher. Während Brauchwasserspeicher den doppelten Tagesbedarf an Trinkwasser bevorraten, sind Pufferspeicher mit Heizungswasser gefüllt. Sie sind deutlich größer und können daher auch mehr Energie speichern.

Brauchwasserspeicher für typische Einfamilienhäuser sollten etwa 70 bis 100 Liter pro Person bevorraten. Sie kosten zwischen 800 und 1.000 Euro. Für einen Pufferspeicher mit einer Größe von mindestens 750 Litern müsst ihr mit rund 1.200 bis 1.500 Euro rechnen. Kombispeicher mit einem Volumen von 1.000 Litern und Frischwasserstation zur Trinkwassererwärmung und zur Heizungsunterstützung kosten rund 2.500 bis 3.000 Euro.

Solarthermieanlage für Warmwasser oder auch für die Heizung?

Für eine Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung, die auf einen Vierpersonenhaushalt ausgelegt ist, solltet ihr rund 5.000 Euro inklusive Montage einplanen. Diese Kosten für die Solarthermie verteilen sich etwa zu gleichen Teilen auf vier bis sechs Quadratmeter Solarkollektoren, den Solarspeicher, die Rohrleitungen und die Montage.

Wollt ihr nicht nur die Warmwasserbereitung, sondern auch die Heizungsanlage an eine Solarthermieanlage anschließen, verdoppeln sich die Kosten in etwa. Beim Vierpersonenhaushalt und einer Kollektorfläche von rund 16 Quadratmetern wären das also rund 10.000 Euro einschließlich Montage. Das liegt daran, dass ihr einen größeren Solarspeicher und mehr Kollektorfläche braucht. Das verteuert auch die Montage.

Vereinfacht könnt ihr auch als Näherungswert mit 500 bis 750 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche rechnen. Dabei gilt: Pro Person im Haushalt sind ein bis 1,5 Quadratmeter erforderlich, wenn es nur um die Warmwasserbereitung geht. Mit Heizungsunterstützung verdreifacht sich die Fläche auf vier bis sechs Quadratmeter.

Welche Betriebskosten fallen bei Solaranlagen an?

Die Betriebskosten einer Solarthermieanlage sind relativ gering – lediglich die Umwälzpumpe und die Regelung benötigt eine gewisse Menge an Strom. Insgesamt müsst ihr bei den Betriebskosten mit 30 bis 40 Euro im Jahr rechnen. Wollt ihr eine freiwillige Vollversicherung abschließen, fallen rund 100 bis 150 Euro zusätzlich im Jahr an. 

Kosten für Solarthermie: Wie hoch sind die Wartungskosten?

Zu den Betriebskosten kommen noch die Wartungskosten. Eine Solarthermieanlage sollte regelmäßig gewartet werden. Im Wesentlichen geht es dabei um die Überprüfung des Frost- und Korrosionsschutzes der Solarflüssigkeit. Aber auch eine Sichtprüfung der Kollektoren und deren Anschlüsse sowie der Wärmedämmung und gegebenenfalls eine Entlüftung des Solarkreises sind Bestandteile der Wartungsarbeiten. Sie sollten alle zwei bis fünf Jahre, möglichst jeweils im Herbst, durchgeführt werden.

Die Kosten für Instandhaltung und Wartung hängen vom Aufwand ab. Pro Wartung liegen die Kosten bei etwa 100 bis 200 Euro. Etwa alle fünf bis zehn Jahre muss zudem die Solarflüssigkeit ausgetauscht werden. Das schlägt dann mit 300 bis 800 Euro zu Buche. Vorteilhaft ist es, wenn die Wartung des Heizkessels mit der Wartung der Solaranlage an einem Termin durchgeführt werden kann.

Ab und an kann auch eine Reinigung der Solarkollektoren notwendig sein. Diese bringen nur dann ihren höchsten Ertrag, wenn sie nicht durch Verschmutzung daran gehindert werden. Die Kosten hierfür liegen ähnlich hoch wie bei Photovoltaikanlagen. Ihr solltet mit rund 2,50 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Da die Hersteller oft bis zu 20 Jahre Garantie auf ihre Solaranlagen gewährleisten, habt ihr in dieser Zeit keine extra Kosten für Reparaturen zu befürchten.

Ab wann rechnet sich die Anschaffung einer Solarthermieanlage?

Eine Solarthermieanlage hat eine Lebensdauer von mindestens 25, oft aber 30 Jahren. Nach wie vielen Jahren ihr die Kosten für die Anschaffung wieder hereinholt, lässt sich nicht exakt vorhersagen. Das liegt daran, dass nicht bekannt ist wie sich die Energiepreise entwickeln.

Im Schnitt lohnen sich Solarthermieanlagen zur Warmwassererzeugung aber nach einer Zeitspanne von etwa 15 Jahren. Solaranlagen, die Warmwasser produzieren und die Heizung unterstützen, rechnen sich nach etwa 20 Jahren.

Die exakte Zeit, ab wann sich eine Solarthermieanlage rechnet, ist je nach Region und Voraussetzungen vor Ort unterschiedlich. So spart ihr in einer sonnenreichen Region mit optimalen Bedingungen am Haus (Dachausrichtung, kein Schatten, Dachneigung) mehr, bei weniger günstigen Rahmenbedingungen weniger.

Ob sich eine Solarthermieanlage lohnt, hängt auch davon ab, wie viel warmes Wasser ihr benötigt. Ab einer benötigten Warmwassermenge von etwa 40 Kubikmeter pro Jahr und Haushalt ist eine Solarthermieanlage sinnvoll. Das ist meist der Fall, wenn mindestens drei Personen im Haushalt leben. Für kleine Haushalte (ein bis zwei Personen) mit geringem Warmwasserbedarf ist eine Solarthermie-Anlage eher unwirtschaftlich.

Vor allem Haushalte mit einem erhöhten Warmwasserbedarf, beispielsweise mit einem Schwimmbad, können von einer Solarthermie-Anlage profitieren. Wichtig ist aber, dass die Warmwasserleitungen wegen der Verluste entlang der Leitungen nicht zu lang sind.

Kosten für Solarthermie: Welche Fördermittel gibt es für Solarthermieanlagen?

Da die Nutzung erneuerbarer Energien politisch gewünscht ist, könnt ihr von mehreren Fördermöglichkeiten profitieren, die eure Anlage schneller rentabel machen:

  • Einzelmaßnahmen wie der Einbau einer Solarthermie-Anlage werden im Rahmen der "Bundesförderung für effiziente Gebäude" (BEG) vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst. Ihr könnt mit 25 Prozent der förderfähigen Kosten rechnen. Die sind auf 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr gedeckelt. Die Kosten müssen die Bagatellgrenze von 2.000 Euro übersteigen. Außerdem muss die Solarthermieanlage zwingend in der "Liste der förderfähigen Kollektoren und Solaranlagen" des BAFA aufgeführt sein. Und der Förderantrag ist unbedingt vor Baubeginn beim BAFA einzureichen. Als Baubeginn gilt dabei bereits die schriftliche Auftragsvergabe beziehungsweise der Abschluss eines Liefervertrages.
  • Wenn die Solarthermieanlage eine funktionsfähige alte Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung oder eine funktionsfähige, mindestens 20 Jahre alte Gasheizung ersetzt, kommt der sogenannte Austausch-Bonus in Höhe von 10 Prozentpunkten oben drauf. Der Fördersatz beträgt dann 35 Prozent. 
  • Neben der Förderung für Solarthermie auf Bundesebene könnt ihr auch regionale und lokale Förderangebote nutzen. Viele Bundesländer, Städte und Gemeinden aber auch private Energieversorger fördern die Installation von Solarthermie.

Ihr interessiert euch für eine neue Heizung? Dann lest hier gern mehr zum Thema: Neue Heizung: So kommt ihr an die Zuschüsse

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